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Steigende Cybersecurity-Bedenken: KI, Datenpannen und der Fachkräftemangel

Cybersicherheit ist nach wie vor ein wichtiges Thema für europäische Unternehmen. Erfahre, wie du dich vor KI-Missbrauch und raffinierten Angriffen schützen kannst.

Autor
Dr. Kilian Schmidt
Datum
Aktualisiert am
7.3.2025

Steigende Cybersecurity-Bedenken: KI, Datenpannen und der Fachkräftemangel

Cybersicherheit bleibt eine der drängendsten Herausforderungen für Unternehmen in Europa. Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Technologien und immer ausgefeilteren Angriffsmethoden wird es entscheidend, nicht nur wachsam zu bleiben, sondern auch gezielt in Schutzmaßnahmen zu investieren.

Laut einer Studie der britischen Regierung haben in den letzten 12 Monaten 50 % der Unternehmen und 32 % der gemeinnützigen Organisationen mindestens einen Cyberangriff oder eine Datenschutzverletzung erlebt. Bei mittelgroßen Unternehmen (70 %) und großen Unternehmen (74 %) sind die Zahlen noch höher.

Diese Entwicklungen verdeutlichen: Ohne robuste Cybersicherheitsstrategien stehen Unternehmen vor erheblichen Risiken. Doch welche Bedrohungen sind besonders akut – und wie können Unternehmen sich schützen?

KI: Fluch und Segen für die Cybersicherheit

Technologische Fortschritte in Bereichen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Quantencomputing verändern die Bedrohungslandschaft radikal.

Wie Cyberkriminelle KI nutzen

Laut dem FS-ISAC-Bericht „Navigating Cyber 2024“ setzen Angreifer generative KI ein, um:

  • Schadsoftware schneller und intelligenter zu entwickeln
  • Sensible Daten aus großen Sprachmodellen (LLMs) zu extrahieren
  • Desinformation durch manipulative KI-generierte Inhalte zu verbreiten
  • Gezielte Phishing-Kampagnen zu automatisieren und zu verfeinern

Die wachsende Leistungsfähigkeit von KI bietet Hackern ein mächtiges Werkzeug, das Angriffe raffinierter und schwerer erkennbar macht. Auch die Fortschritte im Quantencomputing könnten in Zukunft bestehende Verschlüsselungsmethoden aushebeln.

Wie KI die Cybersicherheit stärkt

Doch KI kann nicht nur als Waffe genutzt werden – sie spielt auch eine Schlüsselrolle in der Verteidigung. Automatisierte Bedrohungserkennung, Anomalieanalysen und KI-gestützte Incident-Response-Strategien helfen Unternehmen, sich gegen Angriffe zu wappnen.

Laut einer Deloitte-Studie halten 69 % der Unternehmen den Einsatz von KI für essenziell, um die steigende Zahl von Bedrohungen zu bewältigen.

Herausforderungen bei der Integration von KI

Trotz des Potenzials sind viele Unternehmen nicht auf den KI-Einsatz vorbereitet. Eine McKinsey-Studie zeigt, dass sich die KI-Nutzung in Unternehmen verdoppelt hat, aber viele Firmen über keine klare Strategie zur Integration und Absicherung dieser Technologien verfügen.

Das Fehlen einer durchdachten Implementierung erhöht die Gefahr von Fehlkonfigurationen und ungesicherten KI-Systemen, die selbst zum Angriffsvektor werden können.

Datenpannen nehmen drastisch zu: Identitätsbezogene Angriffe auf dem Vormarsch

Die Anzahl und das Ausmaß von Datenlecks wachsen rasant. Laut einer Studie von CyberArk haben 93 % der Unternehmen im vergangenen Jahr mindestens zwei identitätsbezogene Sicherheitsverletzungen erlebt.

Hintergrund: Immer mehr Systeme und Dienste basieren auf Maschinenidentitäten, API-Schlüsseln und Cloud-Zugängen. Die steigende IT-Komplexität erschwert es Unternehmen, die Kontrolle über Zugriffsrechte und Berechtigungen zu behalten.

Die finanziellen Folgen von Datenpannen sind enorm. Besonders die Zunahme von Remote-Arbeit hat die Angriffsfläche für Cyberkriminelle erweitert. Unternehmen müssen verstärkt in präventive Sicherheitsmaßnahmen investieren, um Identitätsdiebstahl und Insider-Bedrohungen zu minimieren.

Fachkräftemangel: Ein wachsendes Risiko für Unternehmen

Ein weiteres Problem: Der Mangel an qualifizierten IT-Sicherheitsexperten. Die Fähigkeit, Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren, ist für Unternehmen essenziell – doch immer weniger Fachkräfte stehen zur Verfügung.

Laut IDC Research werden 90 % der Unternehmen in den kommenden zwei Jahren mit einem kritischen Mangel an Technologie-Fachkräften konfrontiert sein.

Warum der Fachkräftemangel die Cybersicherheit gefährdet

  • Weniger Experten bedeuten längere Reaktionszeiten auf Cyberangriffe
  • Unternehmen können ihre Sicherheitsinfrastrukturen nicht schnell genug ausbauen
  • Digitalisierungsprojekte verzögern sich, da es an Spezialisten für sichere Implementierung fehlt

Unternehmen müssen gezielt in Aus- und Weiterbildungsprogramme investieren, um IT-Sicherheitskompetenzen intern aufzubauen. Zudem wird es immer wichtiger, Cybersecurity-Talente frühzeitig zu rekrutieren und langfristig zu binden.

Ganzheitliche Cybersicherheitsstrategien als Schlüssel

Angesichts dieser Herausforderungen ist eine ganzheitliche Cybersicherheitsstrategie unverzichtbar. Unternehmen sollten:

  • Moderne Technologien nutzen: KI-gestützte Bedrohungserkennung und maschinelles Lernen zur Angriffsanalyse einsetzen.
  • Identitätsmanagement verbessern: Starke Authentifizierungsmethoden und Zero-Trust-Modelle implementieren.
  • Fachkräfte fördern und rekrutieren: Mitarbeiterschulungen und gezielte Personalstrategien stärken die Sicherheitsstruktur.
  • Reaktionspläne optimieren: Regelmäßige Tests und Updates der Incident-Response-Strategie durchführen.
  • Bewusstsein schaffen: Sicherheitskampagnen und Schulungen zur Sensibilisierung gegen Cyberangriffe etablieren.

Nur mit einem proaktiven Ansatz und der richtigen Strategie können Unternehmen ihre digitalen Vermögenswerte schützen und sich gegen die wachsenden Cyberbedrohungen wappnen.

Risikomanagement beginnt jetzt

Die digitale Bedrohungslage entwickelt sich rasant weiter – Unternehmen müssen ihre Cybersicherheitsstrategie kontinuierlich anpassen. Wer frühzeitig in moderne Sicherheitslösungen, qualifizierte Fachkräfte und klare Prozesse investiert, kann nicht nur Angriffe abwehren, sondern auch langfristiges Vertrauen bei Kunden und Partnern aufbauen.

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Dr Kilian Schmidt

CEO & Co-Founder, Kertos GmbH

Dr. Kilian Schmidt entwickelte schon früh ein starkes Interesse an rechtlichen Prozessen. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften begann er seine Karriere als Senior Legal Counsel und Datenschutzbeauftragter bei der Home24 Gruppe. Nach einer Tätigkeit bei Freshfields Bruckhaus Deringer wechselte er zu TIER Mobility, wo er als General Counsel maßgeblich am Ausbau der Rechts- und Public Policy-Abteilung beteiligt war - und das Unternehmen von einer auf 65 Städte und von 50 auf 800 Mitarbeiter vergrößerte. Motiviert durch die begrenzten technologischen Fortschritte im Rechtsbereich und inspiriert durch seine beratende Tätigkeit bei Gorillas Technologies, war er Co-Founder von Kertos, um die nächste Generation der europäischen Datenschutztechnologie zu entwickeln.

Über Kertos

Kertos ist das moderne Rückgrat der Datenschutz- und Compliance-Aktivitäten von skalierenden Unternehmen. Wir befähigen unsere Kunden, integrale Datenschutz- und Informationssicherheitsprozesse nach DSGVO, ISO 27001, TISAX®, SOC2 und vielen weiteren Standards durch Automatisierung schnell und günstig zu implementieren.

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